Seminare – Recht in Einkauf und Logistik
Beschaffung nach VgV und VOL/A
Das Vergabeverfahren bei der Beschaffung von Liefer-, Dienst- und freiberuflichen Leistungen
Seminarziel
Mit dem neuen Vergaberecht 2016 haben sich wesentliche Änderungen ergeben, die für Ihre tägliche Arbeit relevant sind. In diesem Seminar erhalten Sie deshalb Einblick in die Vergabe von Liefer- und Dienstleistungsaufträgen nach dem 1. Abschnitt der VOL /A und der VgV sowie von freiberuflichen Leistungen nach der Vergaberechtsmodernisierung 2016. Die einschlägigen Vergabeverfahren werden sowohl für den Bereich oberhalb als auch unterhalb der Schwellenwerte dargestellt und praxisgerecht aufbereitet. Lernen Sie die Auswirkungen auf Ihre tägliche Arbeit kennen. Sie erhalten wertvolle praktische Tipps, wie Sie typische Fehler vermeiden und sich vergaberechtskonform verhalten.
Zielgruppe
Öffentliche Auftraggeber und andere zur Ausschreibung verpflichtete Einrichtungen und Unternehmen; Mitarbeiter aus Abteilungen, die mit dem Einkauf bzw. der Beschaffung von Liefer- und Dienstleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte betraut sind. Das Seminar richtet sich auch an Bieter und Unternehmen, die sich an solchen Ausschreibungen beteiligen wollen.
Methodik
Präsentation, Fachvortrag, Praxisbeispiele, Diskussion
Referent
RA Dr. Michael Sitsen
Zur Zeit gibt es keine öffentlichen Termine zu dieser Veranstaltung.
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Kurzer Überblick über das geltende Vergaberecht
- Für wen und wann gilt das Vergaberecht?
- Darstellung der wichtigsten Ausnahmen vom Vergaberecht
Anwendungsbereich der VOL/A und der VgV
- Begriffsklärung: Lieferaufträge/Dienstleistungsaufträge/freiberufliche Leistungen
- Abgrenzung zu Bauleistungen
- Unterschiede zwischen „Leistungen“ und „freiberuflichen Leistungen“ sowie deren Auswirkungen
- Vergabe von Aufträgen für soziale und andere besondere Dienstleistungen
- Umgang mit gemischten Aufträgen
Anforderungen an die Leistungsbeschreibung
- Das Leistungsbestimmungsrecht des Auftraggebers
- Auswirkungen des neuen Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit
- Richtige Gestaltung von Optionen nach der Reform
- Ausnahmen vom Verbot der produktneutralen Ausschreibung
- Aktuelle Anforderungen an den Verzicht auf eine Losvergabe
- Besonderheiten bei sozialen und anderen besondere Dienstleistungen
- Notwendigkeit und Durchführung von Besichtigungsterminen
- Preisgestaltung
Die Eignung der Bieter
- Gestaltung der Eignungskriterien, Durchführung der Eignungsprüfung
- Besonderheiten bei freiberuflichen Leistungen
- Forderung und Nachforderung von Bietererklärungen und Eignungsnachweisen
- Pflicht zu Nachforschungen bei Zweifeln an der Eignung?
- Besonderheiten bei Generalunternehmern, Nachunternehmern, Bietergemeinschaften
- Umgang mit der Einheitlichen Europäischen Eigenerklärung (EEE)
Ablauf eines Vergabeverfahrens
- Unterschiede von Ausschreibungen oberhalb und unterhalb der Schwellenwerte
- Besonderheiten der VOL/A 1. Abschnitt
- Vergabe von freiberuflichen Leistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte
- Richtige Auswahl der Verfahrensart
- Verhandlungsverfahren und freihändige Vergabe
- Haushaltsrechtliche Vorgaben unterhalb der Schwellenwerte
- Verfahren mit oder ohne Teilnahmewettbewerb
- Rahmenvereinbarungen
- Elektronische Auktionen, Anwendung elektronischer Mittel
- Vermeiden typischer Fehler und deren Folgen
- Überblick über Wettbewerbe und Innovationspartnerschaften
Typische Fallstricke im Vergabeverfahren
- Umgang mit Bieterfragen und Rügen
- Einsatz von Beratungsbüros bei der Erstellung der Ausschreibung
- Führung der Vergabeakten und des Vergabevermerks
- Rechtsfolgen eines mangelbehafteten Vergabevermerks
Prüfung und Wertung der Angebote
- Gestaltung der Zuschlagskriterien
- Zuschlagskriterien bei Beratungs- und freiberuflichen Leistungen
- Ein „Mehr“ an Eignung bei der Wertung
- Durchführung und Dokumentation der Wertung
- Vorgehen bei unangemessen niedrigen Angeboten
Verwendung sozialer und umweltbezogener Kriterien
- Die ökologische Beschaffung
- Pflichten und Grenzen bei der Anwendung von Umweltkriterien
- Zulässigkeit von sozialen Kriterien, Frauenquote, Tariftreue etc.
- Forderung von Gütesiegeln und Zertifikaten